Samstag, 28. November 2009

Unterwegs - Darwin to Perth (Teil 2)

Mit ein wenig Wehmut nahm die Sunnesanne also Abschied von Broome und ihrem irischen Reisebegleiter, um Australiens Westküste weiter Richtung Perth zu erobern. Jaja, so ist das Backpackerleben, man lernt dauernd nette Menschen und tolle Orte kennen die man dann bald wieder verlässt, definitiv ein Nachteil des Reisens! Natürlich freute sich die Sunnesanne aber auch darauf ihre neue Reisebekanntschaft besser kennenzulernen. Sie hat dabei festgestellt, dass man sich auf die ostdeutsche Freundlichkeit (Lissi kommt aus dem Osten und hat in der Heimatstadt der Sunnesanne studiert) tatsächlich auch in Australien verlassen kann aber dass der französische Charme doch mehr heisse Luft ist als alles andere. Trotz kleineren Stimmungsschwankungen waren es aber letztlich doch 2 tolle Wochen

Karijini National Park – Wasser von unten und von oben

Beim Besuch dieses Nationalparks hatte die Sunnesanne ein wenig Sorge um den Gesundheitszustand ihres Vans denn die staubigen Buckelpisten waren nur schwer befahrbar, aber mit viel Gebeten hat der kleine Wicked Camper alle Schwierigkeiten gut überstanden. Das Hochplateaus dieses Nationalparks wird von einigen Flussl
äufen durchzogen die spektakuläre Georges bilden, mit bis zu 100 m tiefen Schluchten in denen Wasserfälle herabrinnen und kleine Bassins füllen in denen man hervorragend schwimmen kann. Am Ende des Tages bekamm die Sunnesanne noch einen Eindruck davon, was "Regenzeit" in Australien tatsächlich heisst. Innerhalb weniger Minuten machte der bis dahin strahlende Sonnenschein einem Gewitter Platz, dessen Wassermassen bereits nach 10 Minuten die Strasse überspülten. Die Sunnesanne hat am Steuer ganz schön geschwitzt und war wirklich froh als die Grenzen des Nationalparks und damit wieder befestigte Strassen in Sicht kammen.


Exmouth und Monkey Mia – Tierisch gut

Der Cape Range Nationalpark in der Nähe von Exmouth bietet Reize ganz anderer Art. Da er direkt an der Küste vor dem Nigaloo Reef liegt, eignen sich die malerischen Strände super zum Schnorcheln und Tauchen. Schildkröten, Rochen und jede Menge anderer Fische lassen sich aus nächster Nähe betrachten, es ist als ob man seinen Kopf in ein Aquarium steckt, einfach toll. Und auch an Land hat sich das ein oder andere Lebewesen Blicken lassen und war ganz schoen neugierig.



Die nächste Station auf der Strecke war das Urlaubsresort von Monkey Mia. Monkey Mia ist vorallem bekannt für die freilebenden Delphine die oft bis nah an den Strand schwimmen oder die man bei einer Bootstour beobachten kann.



Kalbarri – Mehr ...

Noch mehr beeindruckende Schluchten und Steilküsten gab es im Kalbarri National Park zu bestaunen. Obwohl die Sunnesanne nun mittlerweile schon den ein oder anderen Nationalpark gesehen hatte, war sie wieder völlig aus dem Häusschen! Zum Glück hat auch hier der kleine Wicked Camper gute Dienste geleistet, denn die Strassen waren nicht ohne und die Sunnesanne hat ganz schön um ihre Kaution geschwitzt die sie für den Van hinterlegt hat (denn ungeteerte Strassen sind eigentlich nicht erlaubt und somit nicht versichert, aber psst... ;-) ...)

Am nächsten Tag hat sich dann mal wieder gezeigt, dass auch die kleinen Dinge richtig toll sein können. In der zum Nationalpark gehörenden Stadt Kalbarri gab es am Strand eine kostenlose Pelikanfütterung und die war unerwartet witzig.


Wenige Kilometer nach Kalbarri gab es dann noch ein unerwartetes Schauspiel, das weder im Reiseführer noch auf der Landkarte vermerkt war, nämlich einen rosa See, wirklich richtig rosa! Die Sunnesanne wusste gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt und war sich deshalb anfangs nicht ganz sicher ob die Farbe tatsächlich einen natürlichen Ursprung hat. Mittlerweile weiss sie, dass dieses Phänomen durch den extrem hohen Salzgehalt im Wasser entsteht. Aber ist ja auch eigentlich egal warum, hauptsache es sieht gut aus und es ist pink - stimmts Frau M.S. ;-)


The Pinnacles Desert – Ausserirdisch

Auch bei der nächsten Station ist die Sunnesanne sich nicht ganz sicher, ob da nicht vielleicht mehr als Naturgewalten am Werk waren. Es sieht jedenfalls aus, als ob ein paar Ausserirdische ein Stück Mondlandschaft auf die Erde gebracht haben. Mitten in den Dünen stehen auf einmal (teilweise riesige) Kalksäulen rum, echt skurril!

Ursprünglich sollten die Pinnacles der letzte Stop auf der Strecke nach Perth sein, aber gemeinsam mit dem anderen deutschen Teil der Reisegruppe wurden die Pläne noch ein bisschen erweitert und zu zweit ging es noch für ein paar Tage weiter Richtung Süden in die Weinregion des Margaret River … hicks ;-)




Schliesslich endeten die fast vier Wochen Camperleben in Perth und obwohl die Sunnesanne in der ersten Nacht froh über ein weiches Bett und eine richtige Dusche war, vermisst sie mittlerweile das Leben auf Rädern. Es ist schon spannend jeden Tag unterwegs zu sein, nicht zu wissen was man tagsüber alles zu sehen bekommt und morgens keine Ahnung zu haben wo man am Abend schläft. Und es ist erstaunlich mit wie wenig Komfort man leben kann wenn es sein muss. Die erste Woche der Tour war ja noch relative kompfortabel, denn es wurde meistens in gut ausgestatteten Caravanparks übernachtet. Das ist auf Dauer aber definitiv zu teuer, so dass letztlich einfach auf Parkplätzen, am Strand oder mitten in der Pampa gecampt wurde – und dann werden Strandduschen mit kaltem Wasser oder Plumpsklos schon zum Luxus des Tages und bei Regen wird dann auch schon mal in einer öffentlichen Toilette gekocht.


Allen Lesern die diesen nachträglichen (und zugegebenermaßen etwas langatmigen) Bericht tatsächlich bis hierher verfolgt haben, sei herzlich gedankt für die Aufmerksamkeit. Die Sunnesanne schickt einen lieben und sonnigen Gruss ins kalte Deutschland und wünscht eine schöne Adventszeit … trinkt mal einen Glühwein für sie mit!

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