Montag, 28. Dezember 2009

Perth - Sydney: Sand der quitscht

Gorgeous, amazing, awesome, impressive, admirable .... die Sunnesanne hat in den letzten Wochen und Monaten viel neue, englische Adjektive gelernt und sie alle mindestens tausendmal verwendet auf dem Weg von Perth nach Sydney und zwar unerwartet. Eigentlich hatte sie mit eher unspektakulären knapp 6000 Kilometern gerechnet, aber unverhofft kommt ja oft und deshalb muss hier unbedingt noch eine nachträgliche Berichterstttung folgen:

Mit österreichischer (Peter) und australischer Reisebegleitung (Hektor) hat die Sunnesanne sehr spannende Tage erlebt und malerische Landschaften erkundet.
Für jeden der sich mal auf den Weg nach Australien machen sollte: unbedingt die Nationalparks um Albany und Esperance erkunden (Cape Arid Nationalpark, Cape Le Grand Nationalpark, William Bay Nationalpark, Torrndirrup Nationalpark, D'Entrecasteaux Nationalpark, Duke of Orleans Bay) es lohnt sich: spektakuläre Küstengebiete mit unglaublich türkisfarbenem Wasser, weißen Stränden, Sand der unter den Füßen quitscht und sich wie Backpulver anfühlt.







Und meistens findet sich hier kaum eine Menschenseele. Man kann für Kilometer am Strand spazieren gehen und trifft niemanden, unglaublich toll ... ausser, wenn man bei einer 20km Spazierfahrt am Strand im Sand stecken bleibt und die Flut langsam kommt!! Panik! Jaja, man fährt am Strand nicht ohne 4 Wheeldrive, aber ein bisschen Abenteuer muss schon sein und hät ja auch klappen können! Letztlich haben männlicher Pragmatismus und zwei Stücke Holz dass Problem glücklicherweise gelöst.



Und der Gefahrensuche nicht genug! Die Sunnesanne hat tatsächlich ihrer Höhenangst getrotzt und einen 75 Meter hohen Baum auf einer Leiter aus Metalstäben erklommen ... in Flipflops. Sie hat dabei zwar zur Beruhigung Kinderlieder gesungen und dreimal so lange gebraucht wie ihre Reisebegleitung, aber hey sie lebt!



Natürlich durfte auf der Route auch Kangaroo Island in der Nähe von Adelaide und die Great Ocean Road (Melbourne) nicht fehlen, auch sehr "nett", nach Sunnesannegeschmack aber viel zu touristisch.





Sonntag, 20. Dezember 2009

Adelaide - Sonnige Weihnachtsgruesse

Seit dem letzten Post ist schon wieder einige Zeit vergangen und die Sunnesanne hat viele Kilometer zurueckgelegt. Bis sie ihr Domizil fuer die Weihnachtstage und den Rutsch ins neue Jahr erreicht, liegen allerdings noch knapp 2000 km vor ihr, denn sie moechte die letzten Tage des Jahres gerne in Sydney bei der Schokoladenschublade und ihren liebenswerten Besitzern verbringen. ;-)

Ausfuehrliche Berichterstattungen, Email-Beantwortungen und lange Telefonate muessen leider bis dahin noch warten, aber das hier muss die Sunnesanne jetzt dringend von ganzem Herzen an alle Leser loswerden:

Perth - musikalisches Australien

The Panics - Feeling is gone


The Panics - Don't fight it


End of Fashion - Kamikaze

Samstag, 28. November 2009

Unterwegs - Darwin to Perth (Teil 2)

Mit ein wenig Wehmut nahm die Sunnesanne also Abschied von Broome und ihrem irischen Reisebegleiter, um Australiens Westküste weiter Richtung Perth zu erobern. Jaja, so ist das Backpackerleben, man lernt dauernd nette Menschen und tolle Orte kennen die man dann bald wieder verlässt, definitiv ein Nachteil des Reisens! Natürlich freute sich die Sunnesanne aber auch darauf ihre neue Reisebekanntschaft besser kennenzulernen. Sie hat dabei festgestellt, dass man sich auf die ostdeutsche Freundlichkeit (Lissi kommt aus dem Osten und hat in der Heimatstadt der Sunnesanne studiert) tatsächlich auch in Australien verlassen kann aber dass der französische Charme doch mehr heisse Luft ist als alles andere. Trotz kleineren Stimmungsschwankungen waren es aber letztlich doch 2 tolle Wochen

Karijini National Park – Wasser von unten und von oben

Beim Besuch dieses Nationalparks hatte die Sunnesanne ein wenig Sorge um den Gesundheitszustand ihres Vans denn die staubigen Buckelpisten waren nur schwer befahrbar, aber mit viel Gebeten hat der kleine Wicked Camper alle Schwierigkeiten gut überstanden. Das Hochplateaus dieses Nationalparks wird von einigen Flussl
äufen durchzogen die spektakuläre Georges bilden, mit bis zu 100 m tiefen Schluchten in denen Wasserfälle herabrinnen und kleine Bassins füllen in denen man hervorragend schwimmen kann. Am Ende des Tages bekamm die Sunnesanne noch einen Eindruck davon, was "Regenzeit" in Australien tatsächlich heisst. Innerhalb weniger Minuten machte der bis dahin strahlende Sonnenschein einem Gewitter Platz, dessen Wassermassen bereits nach 10 Minuten die Strasse überspülten. Die Sunnesanne hat am Steuer ganz schön geschwitzt und war wirklich froh als die Grenzen des Nationalparks und damit wieder befestigte Strassen in Sicht kammen.


Exmouth und Monkey Mia – Tierisch gut

Der Cape Range Nationalpark in der Nähe von Exmouth bietet Reize ganz anderer Art. Da er direkt an der Küste vor dem Nigaloo Reef liegt, eignen sich die malerischen Strände super zum Schnorcheln und Tauchen. Schildkröten, Rochen und jede Menge anderer Fische lassen sich aus nächster Nähe betrachten, es ist als ob man seinen Kopf in ein Aquarium steckt, einfach toll. Und auch an Land hat sich das ein oder andere Lebewesen Blicken lassen und war ganz schoen neugierig.



Die nächste Station auf der Strecke war das Urlaubsresort von Monkey Mia. Monkey Mia ist vorallem bekannt für die freilebenden Delphine die oft bis nah an den Strand schwimmen oder die man bei einer Bootstour beobachten kann.



Kalbarri – Mehr ...

Noch mehr beeindruckende Schluchten und Steilküsten gab es im Kalbarri National Park zu bestaunen. Obwohl die Sunnesanne nun mittlerweile schon den ein oder anderen Nationalpark gesehen hatte, war sie wieder völlig aus dem Häusschen! Zum Glück hat auch hier der kleine Wicked Camper gute Dienste geleistet, denn die Strassen waren nicht ohne und die Sunnesanne hat ganz schön um ihre Kaution geschwitzt die sie für den Van hinterlegt hat (denn ungeteerte Strassen sind eigentlich nicht erlaubt und somit nicht versichert, aber psst... ;-) ...)

Am nächsten Tag hat sich dann mal wieder gezeigt, dass auch die kleinen Dinge richtig toll sein können. In der zum Nationalpark gehörenden Stadt Kalbarri gab es am Strand eine kostenlose Pelikanfütterung und die war unerwartet witzig.


Wenige Kilometer nach Kalbarri gab es dann noch ein unerwartetes Schauspiel, das weder im Reiseführer noch auf der Landkarte vermerkt war, nämlich einen rosa See, wirklich richtig rosa! Die Sunnesanne wusste gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt und war sich deshalb anfangs nicht ganz sicher ob die Farbe tatsächlich einen natürlichen Ursprung hat. Mittlerweile weiss sie, dass dieses Phänomen durch den extrem hohen Salzgehalt im Wasser entsteht. Aber ist ja auch eigentlich egal warum, hauptsache es sieht gut aus und es ist pink - stimmts Frau M.S. ;-)


The Pinnacles Desert – Ausserirdisch

Auch bei der nächsten Station ist die Sunnesanne sich nicht ganz sicher, ob da nicht vielleicht mehr als Naturgewalten am Werk waren. Es sieht jedenfalls aus, als ob ein paar Ausserirdische ein Stück Mondlandschaft auf die Erde gebracht haben. Mitten in den Dünen stehen auf einmal (teilweise riesige) Kalksäulen rum, echt skurril!

Ursprünglich sollten die Pinnacles der letzte Stop auf der Strecke nach Perth sein, aber gemeinsam mit dem anderen deutschen Teil der Reisegruppe wurden die Pläne noch ein bisschen erweitert und zu zweit ging es noch für ein paar Tage weiter Richtung Süden in die Weinregion des Margaret River … hicks ;-)




Schliesslich endeten die fast vier Wochen Camperleben in Perth und obwohl die Sunnesanne in der ersten Nacht froh über ein weiches Bett und eine richtige Dusche war, vermisst sie mittlerweile das Leben auf Rädern. Es ist schon spannend jeden Tag unterwegs zu sein, nicht zu wissen was man tagsüber alles zu sehen bekommt und morgens keine Ahnung zu haben wo man am Abend schläft. Und es ist erstaunlich mit wie wenig Komfort man leben kann wenn es sein muss. Die erste Woche der Tour war ja noch relative kompfortabel, denn es wurde meistens in gut ausgestatteten Caravanparks übernachtet. Das ist auf Dauer aber definitiv zu teuer, so dass letztlich einfach auf Parkplätzen, am Strand oder mitten in der Pampa gecampt wurde – und dann werden Strandduschen mit kaltem Wasser oder Plumpsklos schon zum Luxus des Tages und bei Regen wird dann auch schon mal in einer öffentlichen Toilette gekocht.


Allen Lesern die diesen nachträglichen (und zugegebenermaßen etwas langatmigen) Bericht tatsächlich bis hierher verfolgt haben, sei herzlich gedankt für die Aufmerksamkeit. Die Sunnesanne schickt einen lieben und sonnigen Gruss ins kalte Deutschland und wünscht eine schöne Adventszeit … trinkt mal einen Glühwein für sie mit!

Freitag, 27. November 2009

Unterwegs - Darwin to Perth (Teil 1)

Siebentausendfünfhundertneunundvierzig Kilometer und vierundzwanzig beeindruckende Sonnenuntergänge später sitzt die Sunnesanne etwas verloren in einem eher ungemütlichen Backpackerhostel in Perth und lässt die Eindrücke der vergangenen vier Wochen Revue passieren. Nachdem die Jobsuche in Darwin erfolglos geblieben war, hatte sich die Sunnesanne recht spontan mit dem Mitbewohner ihres Couchsurfinghosts in einem Campervan Richtung Westküste auf den Weg gemacht und das war eine gute Entscheidung ....

Nitmiluk National Park (Katherine George) – Eintagsfliegenfeeling

Bei der 2-stündigen Bootsfahrt durch die Schluchten dieses Nationalparks kam sich die Sunnesanne vor wie eine Eintagsfliege oder eher wie eine Sekundenfliege. Im Laufe einer Milliarde Jahren hat sich der Katherine River seinen Weg durch die Sandsteinlandschaft gegraben und dabei Klippen geschaffen die bis zu 80 Meter hoch sind. Wenn die Felsen sprechen könnten, hätten sie wahrscheinlich spannendes zu berichten, würden uns aber ähnlich viel Aufmerksamkeit schenken wie wir diesen kleinen, schwarzen Insekten die immer auf dem Obst sitzen.

Kununurra – Vogelperspektive

Wenn man Anfang November durch den Norden Australiens fährt ist es vorallem eins: trocken! Jedes (krokodilfreie) Wasserloch wird zum Baden benutzt und Kriterium Nummer 1 für die Auswahl der Campingplätze ist das Vorhandensein eines Pools. Um so erstaunlicher ist es dann, wenn man auf die Wassermassen des Lake Argyle kurz vor Kununurra trifft. Der Lake Argyle ist ein gigantisch grosser Stausee und die aus dem Wasser ragenden Bergkuppen machen ihn besonders „fotogen“, wobei man von den Lookouts jeweils nur einen Teil des Sees überblicken kann.



Einen bessere Überblick sollte die Sunnesanne später noch aus der Luft erhalten, denn da ein Tagesausflug in den in der Nähe liegenden Purnululu National Park aufgrund der schlechten Strassenverhältnisse nicht möglich war, wurde kurzerhand ein Rundflug in einem Kleinflugzeug gebucht der auch über den Lake Argyle hinweg ging. Die Sunnesanne wurde etwas von ihrer eigenen Spontanität überrannt, denn schon wenige Minuten nach der Flugbuchung meldete ihre Flugangst doch starke Bedenken an der Notwenigkeit dieses Unternehmens an – aber es gab kein Zurück mehr und letztlich hat die Sunnesanne den Flug sehr genossen und war die Einzige (ausser der Pilotin natürlich) die keinen Gebrauch von den kleinen, weissen Tüten machen musste.
Leider war es an diesem Tag ziemlich diesig, sodass der Blick auf die atemberaubende Landschaft etwas vernebelt war, aber um einen Eindruck von den Grössenverhältnissen in dieser Region zu bekommen, war der Flug definitv die richtige Entscheidung.

Broome – Dusk and Dawn

Die kleine Stadt an der Westküste Australiens hat die Sunnesanne vorallem mit zwei Sachen bezaubert: den atemberaubenden Sonnenauf- und untergängen. Die Küstenregion von Broome bietet zum einen den malerischen Cable Beach mit weissem Sandstrand und zum anderen rötliche Sandsteinklippen verschiedenster Grösse und Form – die perfekte Kulisse unter anderem für einen Kamelritt am Strand und einen langen Badetag voller Nichtstun.

In Broome wurde auch der irische Teil der Reisegruppe gegen eine neue deutsch/französische Begleitung ausgetauscht und die Fahrt an der Westküste nach Perth ging nun zu dritt weiter.

Samstag, 14. November 2009

Unterwegs - Sie lebt noch!

Einige Zeit spaeter und 4000 km weiter (Darwin - Kathrine - Broome - Karajiri - Exmouth) ist die Sunnesanne noch froh und munter, hat aber leider zu wenig Gelegenheit fuer Blogeintraege.
Dies wird nachgeholt - versprochen!

Montag, 26. Oktober 2009

Kakadu National Park - Amazing!

Seit gestern zurück aus dem Kakadu National Park und immer noch ganz aus dem Häuschen ist die Sunnesanne. Unglaublich was die Natur zustande bringt!

Erster Stop auf der Strecke war der Adelaide River knapp 60km von Darwin entfernt um eine „Jumping Crocodiles Tour“ zu machen. Im Adelaide River leben riesige Salzwasserkrokodile, die für Menschen tatsächlich sehr gefährlich werden können, da sie relativ aggressiv sind. Während der Bootstour werden die Krokodile mit Hilfe von Fleischstücken zum Boot gelockt und zum springen gebracht. Es ist ein bisschen merkwürdig so mit diesen gefährlichen Tieren zu spielen, findet die Sunnesanne, aber andererseits bekommt man einen Eindruck von der Kraft und Imposants dieser Tiere.


Zum Glück hat die Sunnesanne auf der weiteren Fahrt keine Krokodile gesichtet, das kann nämlich böse Enden und es ist im Kakadu National Park schon vorgekommen, dass Touristen von Krokodilen angegriffen wurden.
Weiter ging es dann noch gute 200km auf geteerter Strecke und später dann auf roter Sandbuckelpiste. Da im Norden Australiens momentan die Trockenzeit zu Ende geht und es seit 6 Monaten nicht geregnet hat, war die Umgebung staubtrocken. Wenn man den Kopf zum Autofenster hinausgehalten hat, fühlte es sich so an, als ob man sich die Haare föhnt. Kein Wunder also, das die Sunnesanne und ihre kleine Reisegruppe an mehreren kleinen Buschfeuern vorbeigekommen ist. Unglaublich dabei, dass weite Teile dieses Gebietes in der Regenzeit komplett unter Wasser stehen und gar nicht besucht werden können!


Nach einigen Stunden Fahrt dann endlich Ankunft am Ziel für diesen Tag - ein Campingplatz ganz in der Nähe der Jim Jim Falls die am nächsten Tag auf dem Programm standen. Biervorrat und Barbecueequipment hätten auch für einen 2 wöchigen Campingtrip ausgereicht, da sieht man wieder wo die Prioritäten der Australier liegen ;-) Geschlafen wurde auf der Ladefläche bzw. auf dem Dach des Pickups, so wurde Zeit gespart und gleichzeitig Krokodilschutz betrieben.
In der Nacht hat die Sunnesanne nicht gut geschlafen. Viele unbekannte Tiergeräusche und eine starke Windbriese die den Geruch der Buschfeuer ins Camp getragen hat, haben die Sunnesanne wach gehalten. Dafür konnte sie einen fantastischen Sternenhimmel bewundern.


Am nächsten morgen dann Aufbruch zu den beiden Stationen für diesen Tag. Die Twin Falls und der Jim Jim Fall standen auf dem Programm. Es galt einige Kilometer mit dem Auto, mit dem Boot und zu Fuss über Stock und Stein, durch Sand und Wassergräben zu überwinden. Dann gab es aber leider nur Twin und Jim Jim ohne Falls zu sehen, denn da die Trockenzeit schon so lange anhält sind die Wasserfälle ausgetrocknet und nur kleine Wasserfäden rinnen die tiefen Schluchten hinunter.
Dafür kann man sich die unglaubliche Gesteinslandschaft anschauen die die Wassermassen geschaffen haben und im „Pool“ der Jim Jim Falls sogar schwimmen. Eine Kulisse wie im Film – türkisgrünes Wasser und in der Sonne glitzernde tiefe Felsschluchten. Leider nicht ganz so einsam und verlassen wie man es sich wünschen würde, aber dank der beschwerlichen Anreise ist es zumindest nicht mit Touristen überlaufen.


Müde, verschwitzt und hungrig ging es dann auch schon wieder auf zur Rückfahrt nach Darwin. Für die Sunnesanne war das Wochenende unglaublich beeindruckend und irgendwann kommt sie wieder um sich das Ganze nach der Regenzeit anzuschauen.